Norbert Ricken

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Norbert Ricken hat die Professur für Theorien der Erziehung und Erziehungswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.

Sein anhaltender Forschungsschwerpunkt ist die Subjektivierungs- und Anerkennungstheorie, die einen rote Faden in seiner Forschung darstellt. Der Leitgedanke dabei ist, dass die Genese des Selbst immer als ein Artikulationsprozess im Sozialen gesehen werden sollte. So arbeitete er zu diesem Thema in einem grundlagentheoretisch ausgerichteten DFG-Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen", in dem praxeologische untersucht wurde, wie Menschen in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten als Subjekte erkennbar und anerkennbar wurden. Eng damit im Zusammenhang steht das DFG-Projekt "Sprachlichkeit der Anerkennung", wo Norbert Ricken dazu forschte, wie Personen über Adressierungen zu einem bestimmten Subjekt 'gemacht' werden. Auch in der Forschungsgruppe "Motive und Konstellationen des Helfens" wird betrachtet, wie Anerkennung zur Genese der eigenen Subjektivität und des eigenen Selbstverständnisses beiträgt.

Neben Fragen der Subjektivierung- und Anerkennungstheorie forscht Norbert Ricken auch zur machttheoretischen Rekonstruktion des Bildungsgedankens. So betrachtet er bspw. Normativität in der Erziehungswissenschaft und geht dem Erkenntnisinteresse nach, wie Re-Normativierungen durch gesellschaftliche Transformationsprozesse Einfluss auf die Legitimierung von Bildungsinhalten nehmen. In seiner Forschung zum Bildungswissen betrachtet Norbert Ricken z. B. wie die digitale Transformation und das Aufkommen der damit einhergehenden virtuellen Praktiken zur Wissensbildung beitragen, welche Wissensvortsellungen und Gehalte von Wissen dadurch entstehen und wie Wissen im virtuellen Raum dokumentiert wird.

An Norbert Rickens Lehrstuhl finden im Zusammenhang mit Fragestellungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel auch Forschung zur Ressentimentbildung und Fragen der Abwertung bzw. der großen Regression(Doktorarbeit von Kristin Flugel) und zur systematischen Bedeutung von ‘Streit‘ für Theorien der Erziehung (Doktorarbeit von Ole Hilbrich) statt. Dabei betrachtet die Doktorarbeit von Ole Hilbrich auch Fragen zur gesellschaftlichen Bedeutung von Streit im Rahmen der Demokratisierung.



Anthropologie stellt die Tiefenstruktur von Norbert Rickens Forschung dar, da sich immer die Frage gestellt wird, wie Menschen sich selbst verstehen und sich selbst deuten. In diesen Kontext ist auch Norbert Rickens Forschung zu Plastizität und Bildsamkeit einzuordnen, in dem eine historische Rekonstruktion der Genese des Konzepts "Bildsamkeit" unternommen und versucht wird ein zeitgemäßes Verständnis dieser Konzepte zu entwerfen. 



Norbert Ricken verwendet in seiner Forschung Methoden der theoretischen Forschung, wie Begriffs-, Konstellations-, Diskurs- oder Argumentationsanalysen. Es werden aber auch qualitativ Daten erhoben und ausgewertet, vorallem mit ethnographischen Ansätzen und Videpgraphien, die konversations- und adressierungsanalytisch ausgewertet werden.

Einordnung auf der Campuslandkarte[Bearbeiten]

Projektübersicht[Bearbeiten]