Abitur nach 12 oder 13 Jahren

In by Marco Gryska

Projektbeginn: 01.10.2011
Projektende: 31.12.2019
Projektstatus: Abgeschlossen


Beteiligte CoES-Mitglieder


Prof. Dr. Gabriele Bellenberg
(Arbeitsgemeinschaft Schulforschung)

Prof. Dr. Grit im Brahm
(Arbeitsgemeinschaft Schulforschung)

Dr. Matthias Forell
(AG Schulforschung)


Projektpartner




Abstract


Die Dauer der Schulbesuchszeit bis zum Abitur (Stichwort: G8/G9) spielt in den gegenwärtigen Bildungsdebatten zum Gymnasium eine prominente Rolle. Nordrhein-Westfalen legte sich bei der Reduzierung der gymnasialen Schulzeit zum Schuljahr 2005/06 darauf fest, die Oberstufe mit drei Schuljahren unangetastet zu lassen und die Sekundarstufe I von sechs auf fünf Jahre zu reduzieren, wodurch diese bereits nach der neunten Jahrgangsstufe endete. Bei der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Form des Schulversuchs "Abitur nach 12 oder 13 Jahren" im Schuljahr 2011/12 in NRW handelt es sich nicht um eine "einfache" Rückkehr zum alten neunjährigen Bildungsgang, sondern um dessen Weiterentwicklung (G9neu) im Kontext der Regelform des achtjährigen Gymnasiums. Neben dem zusätzlichen Schuljahr in der Sekundarstufe I (gegenüber G8) wurden außerdem die Wochenstundenzahlen zwischen den Jahrgangsstufen 5 und 10 gegenüber dem alten G9-Bildungsgang erhöht: Während in G9alt in der Sekundarstufe I 179 Wochenstunden Unterricht zur Verfügung standen, sind es in G9neu 188 Stunden (163 Stunden in G8). Diese zusätzlich zur Verfügung stehende Lernzeit nutzen die insgesamt zwölf am Schulversuch teilnehmenden Gymnasien auf unterschiedliche Weise. Die Modellgymnasien stammen aus allen fünf Regierungsbezirken des Landes NRW. Zwei von ihnen bieten G8 und G9neu parallel an.

Der Schulversuch wird durch das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW in (bisher) vier zweijährigen Förderzeiträume von 2011 bis 2019 gefördert und durch die AG Sch.U.L.forschung der Ruhr-Universität Bochum begleitet (Leitung: Prof. Dr. Grit im Brahm und Prof. Dr. Gabriele Bellenberg / Koordination: Matthias Forell).

Wir arbeiten bei der Begleitung mit einem querversetzten Kontrollgruppendesign, das immer den letzten G8-Jahrgang und den ersten G9neu-Jahrgang der Modellgymnasien einschließt. Dabei konzentrieren wir uns auf folgende Forschungsfoki:

- Profilbildung der Einzelschule im kommunalen Raum der Modellschulregion
- Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse an den Modellschulen
- Außerschulische Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an den

Die Begleitforschung schließt alle in und an Schule beteiligten Akteure (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern, Schulträger und Schulaufsicht) ein und bedient sich folgender Forschungsmethoden und Instrumente:

- Dokumentenanalysen (Schul- und Unterrichtsorganisation)
- Fragebogenerhebungen (Lehrkräfte, Schüler sowie deren Eltern)
- Interviews (Schulaufsicht/-träger, Schulleitungen, Lehrkräfte)
- Tagebuchanalysen (Schüler in Jg.-St. 8)
- Schulstatistische Auswertungen (Schülerzahlen und deren Entwicklung)

Zum Ende einer jeden Förderphase werden die Ergebnisse in einer von der AG Sch.U.L.forschung und dem MSB organisierten Netzwerktagung präsentiert. Zudem sind aus diesem Projekt bereits Fachaufsätze, Tagungsbeiträge sowie zwei Zwischen- und ein Abschlussbericht hervorgegangen.

Schlagwörter:
Abitur, außerschulische Lebenswelt, G8/G9, Profilbildung, Schulentwicklung, Schulversuch



Gefördert durch Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen