Projektbeginn: 01.08.2016
Projektende: 31.12.2018
Projektstatus: Abgeschlossen
Beteiligte CoES-Mitglieder
Prof. Dr. Judith Visser
(Romanische Philologie, insbesondere Sprachwissenschaft und Didaktik der romanischen Sprachen)
Projektpartner
Jan Scheitza
Abstract
Gegenstand des Projekts (in Kooperation mit der abgeordneten Lehrkraft (50%) für das Fach Italienisch Studienrat Jan Scheitza, Hauptlehrender im M.ed. Italienisch am Romanischen Seminar und Kontaktperson zu Personen in der 2. Ausbildungsphase) sind Studierende und ReferendarInnen mit dem Berufsziel Lehramt Italienisch auf allen Ebenen der Ausbildung. In der laufenden Forschungsphase liegt der Fokus auf aktuellen und ehemaligen Studierenden der Ruhr-Universität Bochum. Das Schulfach Italienisch ist in der deutschen fachdidaktischen Forschung sehr unterrepräsentiert. Empirische Untersuchungen sind auf allen Ebenen ein dringendes Desideratum.
Die Ruhr-Universität Bochum verfolgt mit dem M.Ed.-Studiengang Italienisch über ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Viele Studierende haben einen italienischen Migrationshintergrund. Sie unterscheiden sich in der Motivation und den Voraussetzungen für das Studium, insbesondere aber in Grad und Beschaffenheit der Sprachbewusstheit, von Kommilitonen, die das Italienische im Schulkontext erlernt haben. Während Letztere i.d.R. Defizite in der Sprachbeherrschung aufweisen, aber Stärken im expliziten Wissen vorweisen können, verfügen Erstere über sehr gute sprachliche, häufig jedoch intuitive Kenntnisse und haben Schwierigkeiten, sich in die Perspektive des nicht-muttersprachlichen Lerners hineinzuversetzen. Hinzu kommt, dass die häufig keinem akademischen Elternhaus entstammenden Studierenden zu Hause ein dialektales Italienisch (i.d.R. südlicher Provenienz) sprechen, das vom Standarditalienischen der Schulbücher sehr deutlich abweicht. Schließlich zeigt sich bei Studierenden mit italienischem Migrationshintergrund die verstärkte Neigung zu einer ungewöhnlichen Fächerkombination (Italienisch-Spanisch), die in Hinblick auf die typologische Nähe der beiden Sprachen die angehenden LehrerInnen vor Herausforderungen stellt (Gefahr von Interferenzen) und die Einstellungschancen eher verringert, und deren Gründe in der Sprachbiographie zu suchen sein dürften.
Zentrale Forschungsfragen der Studie sind:
1.Welche Faktoren sind ausschlaggebend für die Wahl des Studienfachs Italienisch?
2.Wie hoch ist der Grad an Sprachreflexion bei den Studierenden mit unterschiedlichsten Sprachbiographien? Wie ausgeprägt ist ihre Sprachbewusstheit? Worauf könnten die sich manifestierenden Unterschiede zurückzuführen sein?
3.Welche subjektiven Theorien ergeben sich aus den spezifischen (Sprach)biographien? Welche Faktoren beeinflussen diese? Lassen sich daraus erste Hypothesen zu Konsequenzen für den späteren Berufsalltag ableiten?
Schlagwörter:
Lehramtsstudierende, Sprachbewusstheit, Sprachbiographien, Studienwahl, subjektive Überzeugungen
Gefördert durch Center of Educational Studies