Digitalität in der Lehrkräftebildung nachhaltig gestalten – Dialogkonferenz 2023
2. und 3. November 2023
Ruhr-Universität Bochum
Das Projekt DiAL:OGe lädt herzlich zur Abschlusskonferenz „Digitalität in der Lehrkräftebildung nachhaltig gestalten – Dialogkonferenz 2023“ am 02./03.11.23 ein. Auf der Konferenz blicken wir gemeinsam auf vier Jahre DiAL:OGe zurück, wir werfen aber auch einen Blick in die Zukunft und diskutieren Perspektiven für die Schule und die Lehrkräftebildung. Die Dialogkonferenz23 bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen in der Lehrkräftebildung zu informieren und mit Akteur:innen in diesem Bereich zu vernetzen.
Auf unserem Barcamp am 2. November entscheiden die Teilnehmer:innen selbst über das Programm: Lehrende, Studierende und Lehrkräfte können Themenvorschläge rund um die Zukunft der Digitalisierung in der Lehrkräftebildung und der Schule einreichen und am Barcamptag miteinander diskutieren.
Am 3. November setzen wir den Austausch fort. Unsere Messe bietet Lehrenden, Promovierenden, Studierenden und Schulen eine Plattform, um ihre Forschungsarbeiten, Projekte und Lehrtätigkeiten im Bereich der Digitalisierung vorzustellen. Es erwarten Sie außerdem spannende Workshops und Vorträge zu den Projekthemen, die es Ihnen ermöglichen, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen, sich weiterzubilden und neue Ideen für Ihre eigene Lehre an Schulen oder Hochschulen mitzunehmen. Dabei werden auch die drei Jahresschwerpunktthemen des Projekts – digital security, big data und digital culture - in ausgewählten Formaten wieder aufgegriffen.
Verpassen Sie nicht die Dialogkonferenz 2023! Seien Sie Teil dieses spannenden Events und gestalten Sie aktiv die Zukunft der Lehrkräftebildung und der Schule mit.
Keynote
„Lehren und Lernen in der Kultur der Digitalität“ (Micha Pallesche)
mit anschließender Diskussion
Analogien tragen als Veranschaulichungswerkzeuge maßgeblich zur Qualität instruktionaler Erklärungen bei (Kulgemeyer 2020). Zur Charakterisierung textbasierter Analogien (z.B. aus dem Schulbuch) wurden bereits Klassifikationsraster vorgeschlagen und erprobt (u.a. Thiele & Treagust 1994). Mit dem Aufkommen videobasierter Analogien in Erklärvideos ergeben sich nun neue Darstellungsmöglichkeiten. Diesen Umständen soll die vorliegende Arbeit gerecht werden, indem Sie ein literaturbasiertes Klassifikationsraster für videobasierte Analogien zum chemischen Gleichgewicht entwickelt und erprobt. Im Vortrag soll zunächst das entstandene Raster präsentiert werden. Anschließend werden die Ergebnisse der Kodierung von N=178 deutsch- und englischsprachigen Erklärvideos präsentiert, die im ersten Schritt auf Vorhandensein von Analogien geprüft wurden. Die gefundenen Analogien wurden im zweiten Schritt mit dem entwickelten Raster klassifiziert. Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Mediums und den Implikationen für die Lehramtsausbildung diskutiert. Basierend auf den Ergebnissen wurde ein Lehrkonzept entwickelt, das Studierende zu einer Weiterentwicklung ihrer Analysekompetenz befähigen soll.
Mit der Veröffentlichung von ChatGPT werden bei einer Vielzahl von Aufgaben große generative Sprachmodelle (GPT, Bard, Claude, LLaMA) als digitale Assistenten zunehmend von einer breiten Öffentlichkeit genutzt. Insbesondere für den Bildungsbereich werden vielfältige Anwendungsmöglichkeiten gesehen. Obwohl diese Sprachmodelle grundsätzlich nicht die Funktionalität spezieller Mathematiksoftware (wie CAS) erreichen, bieten sich dennoch Einsatzmöglichkeiten bei der Bearbeitung von Mathematikaufgaben mit gewissen textbasierten Anteilen. Am HDM@RUB – Zentrum für Hochschuldidaktik Mathematik wird ein auf generativen Sprachmodellen basierendes Dialogsystem entwickelt, das als unterstützender und kritischer Gesprächspartner für Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung von Modellierungsaufgaben fungiert. In dem Vortrag werden die Konzeption, beispielhafte Dialoge und Überlegungen für den Einsatz in Lehrveranstaltungen vorgestellt.
Für die Entwicklung des hochschuldidaktischen Seminarkonzepts des Dialograums #Demokratisierung wurden vor Beginn der Seminare fragengeleitete Essays von den Teilnehmenden erhoben (n=48) und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Auswertung möchten wir Ihnen vorstellen und mit Ihnen diskutieren, welche Bedeutung die Perspektive der Studierenden auf den Zusammenhang von Digitalität, Demokratiebildung und Sprache für unsere Hochschullehre hat.
In diesem interaktiven Format können VR-Brillen genutzt und ausprobiert werden. Gerahmt wird es von einem theoretischen Input zu VR-Anwendungen aus der Sicht der Fächer des Dialograums #Erweiterte Realitäten.
Der Beitrag beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungen eines interdisziplinären, digital gestützten und kompetenzorientierten Workshops zum Thema Klimawandel. Im Mittelpunkt dieses Workshops steht die Entwicklung der Bewertungskompetenz, insbesondere vor dem Hintergrund der weit verbreiteten Falschinformationen zum Klimawandel.
Die Förderung von Bewertungskompetenz ist nicht nur im Einklang mit Bildungsstandards, sondern auch mit den Rahmenrichtlinien für medienbezogene Kompetenzen und somit eine zentrale Aufgabe naturwissenschaftlichen Unterrichts. Dennoch zeigen Studien, dass die Entwicklung der Bewertungskompetenz im schulischen Kontext oft zu kurz kommt und Jugendliche diese Fähigkeit vor allem außerhalb des Unterrichts entwickeln.
Der im Beitrag vorgestellte Workshop "Klima:digital – Wer hat Recht im Internet?", zielt darauf ab, die Bewertungskompetenz auf zweierlei Weise zu stärken. Zum einen erwerben Schülerinnen und Schüler durch konkrete Experimente ein vertieftes Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Forschung im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Dadurch verbessern sie ihre Fähigkeit, wissenschaftliche Evidenz sachkundig zu bewerten. Zum anderen üben sie das kritische Beurteilen von Internetquellen ein, die unterschiedliche Perspektiven zum Thema Klimawandel präsentieren und lernen die Argumentationsmuster von Klimawandelleugnern in einer simulierten Klimakonferenz kennen.
Die dazugehörigen Lehr-Lernmaterialien werden als Open Educational Resources (OER) veröffentlicht und auf der Dialogkonferenz exemplarisch vorgestellt. Damit möchten wir einen Beitrag zur Förderung der Bewertungskompetenz von Jugendlichen im Kontext des Klimawandels leisten und gleichzeitig die Zugänglichkeit dieser Materialien für Lehrerinnen und Lehrer erleichtern.
Vor einem Jahr hat die größere Zugänglichkeit zu generativer KI über Interfaces wie ChatGPT zu einem regelrechten Hype bei der Verwendung in Bildungskontexten geführt. Nach den für technologische Disruptionen typischen Diskursen zwischen Technikmystizismus und Bewahrungspädagogik scheint es nun aber höchste Zeit, die vermeintliche Black Box zu entschlüsseln. Am Beispiel des akademischen Schreibens in der Fremdsprachendidaktik erörtert der Beitrag technische Grundlagen und ein praxisnahes Anwendungsbeispiel. Darauf aufbauend liegt der Fokus vor allem auf möglicher, empirischer Begleitforschung bei der Verwendung generativer KI in Lehrkontexten. Anhand eines worked examples werden dabei Herausforderungen und Fragen, wie auch mögliche Lösungsansätze diskutiert. Ziel ist es, einen Raum für die Diskussion zur empirischen Forschung im Bereich generativer KI zu eröffnen und ggf. zu ermöglichen Ideen für eigene, fachspezifische Zugänge zu generieren.
In diesem Projekt ging es darum, das von der Fachdidaktik Chemie entwickelte Lehrkonzept zum Einsatz von Erklärvideos auf eine Geisteswissenschaft (konkret das Fach Latein) zu übertragen. In mehreren Durchgängen wurde das Lehrkonzept erprobt, modifiziert und evaluiert. Es zeigte sich, das die Übertragbarkeit gerade für das analytisch arbeitende Fach Latein gegeben ist und so zahlreiche Synergieeffekte erzielt werden konnten.
In diesem Format werden erste Ergebnisse der Bochumer Panelstudie vorgestellt. In der Panelstudie werden Lehramtsstudierende der Ruhr-Universität bezüglich ihrer Einstellung gegenüber digitalen Medien sowie der Nutzung dieser im Unterricht befragt.
Wie nutzen digitale Technologien meine Daten und welche Risiken birgt die sogenannte ‚Datafizierung‘ unseres Lebens und unserer Gesellschaft? Welche Rolle spielen Datentechnologien im Bildungswesen und warum braucht es mehr kritische Datenbildung? Wie kann ich eine solche ‚Critical Data Literacy‘ im Unterricht oder in der Hochschullehre fördern und wo finde ich Material dazu? Diese Fragen möchte der Workshop beantworten und pädagogische Fachkräfte ermutigen, sich mit Datenthemen auseinanderzusetzen. Nach einer allgemeinverständlichen Einführung zum Thema Datentechnologien und Datafizierung wird aktuelle Forschung zu Critical Data Literacy und Wegen, diese praktisch zu fördern, vorgestellt. Die zweite Hälfte des Workshops ist interaktiv gestaltet und lädt die Teilnehmenden ein, mit Hilfe eines Leitfadens und einer Online-Datenbank Lehrmaterial und interaktive Tools für kritische Datenbildung zu finden, selbst auszuprobieren und sich mit anderen auszutauschen.
Soziale Medien und sozialmediale Plattformen prägen die heutige Digitalkultur in entscheidender Weise. Sie haben nicht nur zur kommerziellen Verbreitung des Internets und internetfähiger Geräte beigetragen, sie sind ein grundlegender Bestandteil seiner Infrastruktur geworden. Darüber hinaus fördern soziale Medien aber auch die Herausbildung medialer Milieus, in denen sich neue kulturelle und ästhetische Codes entwickeln und die insbesondere für Jugendliche einen wichtigen Kontext der Vergemeinschaft darstellen. Im Gegensatz zu den Einwänden einer Medienkulturkritik, die vor allem eventuelle Risiken der Nutzung sozialer Medien betont, möchte der Workshop einen Fokus auf die medienästhetischen Kompetenzen legen, die durch soziale Medien geschult werden können. Anhand verschiedener populärer Phänomene (Influencer*innen, Memes, Vlogs, Stories etc.) soll ein Eindruck von den Produktions- und Rezeptionskulturen sozialer Medien sowie den verschiedenen Formen der dort stattfindenden Gemeinschaftsbildung vermittelt werden. Der Workshop versteht sich insbesondere als partizipatives Diskussions-Angebot und bietet die Möglichkeit über Fragen der Kultur und Ästhetik sozialer Medien medienwissenschaftlich begleitet ins Gespräch zu kommen.
Donnerstag, 02.11.2023
Makerspace der RUB
ab 13:30 | Anmeldung |
14:00 | Begrüßung |
15:00 | Session 1 |
16:00 | Session 2 |
17:00 | Session 3 |
18:00 | Abschlussplenum |
18:30 | Ende |
Freitag, 03.11.2023
Universitätsforum Ost (UFO)
Uhrzeit | Programmpunkt | Ort |
ab 9:30 | Anmeldung | Ebene 0 |
10:00 | Begrüßung | 0/11 |
10:30 | Keynote “Lehren und Lernen in der Kultur der Digitalität” (Micha Pallesche) mit anschließender Diskussion | 0/11 |
11:30 | Kaffeepause | Forum |
11:45 | Parallele Vorträge | |
#Erklärvideos: Videobasierte Analogien in Erklärvideos – Ergebnisse und Implikationen für ein Lehrkonzept |
01/01 | |
#Changing Curricula: Von Hype zu Evaluation: Empirische Forschungszugänge zu generativer KI in der Lehre |
0/09 | |
Demokratisierung: Die Studierendenperspektive auf demokratieorientierte digitale Bildung in Schule und Lehramtsbildung |
0/01 | |
#Digital Literacy: Kompetenzorientierung in interdisziplinären Projekten: Das Beispiel Klimawandel | 0/02 | |
12:30 | Pause | |
13:30 | Workshops | |
#Big Data: Wie kann ich Critical Data Literacy im Unterricht oder in der Lehre fördern? | 0/01 | |
#Digital Culture: Kultur und Ästhetik sozialer Medien | 0/02 | |
15:00 | Messe mit Posterbeiträgen | Forum |
16:15 | Parallele Vorträge | |
#Erweiterte Realitäten: Erweiterte Realitäten erleben: Raum, Zeit und Körper neu vr-mittelt?! | 0/01 | |
#Changing Curricula: Generative KI als Unterstützung bei der Bearbeitung von Modellierungsaufgaben in Mathematik | 0/10 | |
Evaluation: Einstellung gegenüber und Nutzung von digitalen Medien im Unterricht: Erste Ergebnisse einer Befragung von Lehramtsstudierenden | 0/02 | |
#Erklärvideos: Transfer Lehrkonzept Chemie » Latein | 0/04 | |
17:00 | Abschlussplenum und Posterpreisvergabe | 0/11 |
17:30 | Ende |
Prof. Dr. Sandra Aßmann
Prof. Dr. Gabriele Bellenberg
Alina Caspari
Dr. Henning Feldmann
Jonas Herrmann
Joana Kadir
Carla Matz
Omar Mohammad
Hazem Mahmoud
Lena Möller
Alexandra Warda
Joana Kadir
GAFO 05/620
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Tel. 0234-32-11942
joana.kadir@rub.de